Holzminden (red). Der Arbeitsmarkt im Weserbergland zeigt sich stabil, auch wenn im Juli die Arbeitslosigkeit im Weserbergland gestiegen ist: 12.575 Arbeitslose waren in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg in der Statistik zu verzeichnen. Somit ist die Zahl der gemeldeten Personen ohne Beschäftigung im Vergleich zum Vormonat im Bereich der Agentur für Arbeit Hameln um 283 Menschen angewachsen. „Im Juli macht sich ein saisonaler Effekt bemerkbar, der durch sich meldende Jugendlichen beschrieben werden kann. Mit dem Ausbildungsbeginn wird es dann wieder zu einer Entlastung kommen. Außerdem verzeichnen wir derzeit einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen, der sich aufgrund gesetzlicher Änderungen für ukrainische Geflüchtete ergibt“, erklärt Gerhard Durchstecher, Chef der Agentur für Arbeit Hameln. 

„Die Übernahme der Geflüchteten in die Betreuung der Jobcenter läuft kontinuierlich und der Statistiktermin in der Mitte eines Monats kann nur eine Momentaufnahme bieten. Auch im nächsten Monat werden wir diesen Effekt noch beobachten können.“ „Die Stellenangebote sind zum Vorjahr, auf hohem Niveau, rückläufig. Es gibt aber eine starke Nachfrage nach Fachkräften, die wir in individueller Beratung auch versuchen zu gewinnen. Dabei können wir für Qualifizierung und Fortbildung mit umfangreichen Förderangeboten werben“, erklärt Gerhard Durchstecher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln.

Landkreise

Im Juli 2022 ist die Arbeitslosigkeit in allen drei Landkreisen im Vergleich zum Vormonat gestiegen: Im Landkreis Hameln-Pyrmont sind aktuell 5.233 Personen arbeitslos gemeldet, -44 weniger als im Juni (-0,3 %, Arbeitslosenquote 6,7 %). Im Landkreis Schaumburg sind 4.684 arbeitslose Personen zu verzeichnen, somit 154 mehr als im Mai (+3,4 %, Arbeitslosenquote 5,7 %).

Im Landkreis Holzminden stieg die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung um 173, was insgesamt 2.658 arbeitslose Personen bedeutet (+7%, Arbeitslosenquote 7,5 %).

Arbeitskräftenachfrage

Im Juli 2022 wurden 618 neue Stellen von den Arbeitgebern im Weserbergland gemeldet, 31 mehr als im Vormonat (5,3 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 361 Arbeitsstellen weniger gemeldet (-36,9 %). Der Stellenbestand im Juli 2022 betrug 3.818 Stellen, somit 44 mehr als im Juni 2022 (+1,2 %) und 305 mehr als Juni 2021 (+8,7 %).

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmende an einer Maßnahme der Arbeitsförderung oder kurzfristig erkrankt sind. Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im Juli 16.133 Personen (hierin sind die 12.575 arbeitslos gemeldeten Personen bereits enthalten), somit 348 Personen mehr als im Vormonat und 857 mehr als im Juli 2021.