Delligsen/Kreis Holzminden (rus). Stephan Willudda, Bürgermeister des Flecken Delligsen, sieht sich und seine Region von der aktuell entstandenen Schuldebatte des Landkreises abgehängt. Das gab er am Rande des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport am Mittwochabend bekannt. Zwar gibt es derzeit nur Vorschläge und noch keine tiefere Planung, in keinen der Vorschläge jedoch taucht der Erhalt des Schulstandortes in Delligsen am Rande des Landkreises Holzminden auf.

„Ich möchte Sie bitten in dieser Sache offen zu diskutieren“, richtete sich Willudda nach gut drei Stunden Sitzung an die Ausschussmitglieder, der in seinem Redebeitrag allerdings von der Sitzungsleitung zurückgewiesen wird – schließlich gab es auf der Tagesordnung am Ende nur eine Kreiseinwohnerfragestunde und nicht die Gelegenheit für einen Vortrag. Willudda forderte, dass der Landkreis auch an die Ränder des Kreises denken und diese stärken müsse und verband seine Aussagen mit der Hoffnung, dass die künftigen Beratungen auch sachliche Argumente zuließen.

Zuvor hatte Dezernatsleiterin Marieluise Niegel betont, dass es sich bei den Ideen lediglich um Vorschläge handele, die auf dem Bildungsgipfel vorgestellt wurden. Der Landkreis sei hier offen für weitere Ideen und Vorschläge, müsse aber bis spätestens Ende November, wenn auch der Haushalt beschlossen werden soll, schon eine tiefergehende Planung haben und eine Richtung vorweisen können, wo man mit den kreiseigenen Schulen hin möchte. „Es muss erkennbar sein, dass sich etwas verändern wird“, so Niegel. Derzeit gelte allerdings, „es gibt nichts, was irgendwie bereits feststeht“. Ein oft angeführtes Argument, dass die Busverbindung zu einem möglichen neuen Schulstandort nicht gegeben sei, entkräftete sie allerdings. „Gehen Sie nicht von dem derzeitigen Status der Buslinien aus, bei einer Veränderung der Schullandschaft würden auch diese angepasst werden“, so Niegel.

Im Zuhörerraum des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport waren am Mittwochabend alle Plätze belegt, weitere Zuhörer wurden bereits schon am Eingang zum Kreishaus abgewiesen. „Mit so einer Resonanz haben wir nicht gerechnet“, gestand Niegel schon zu Beginn der Sitzung, in der es eigentlich auch nur um den Medienentwicklungsplan der Kreisschulen gehen sollte. Auf Grund der Abstandsregeln durfte im Sitzungssaal nur eine geringe Anzahl an Zuhörern mit in den Raum, was bei den abgewiesenen Zuhörern für Unverständnis sorgte.

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