Hildesheim (lbr). Rund 250 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung versammelten sich am Donnerstagabend zum Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover in Hildesheim. Auch Holzminden war mit einer sichtbaren Delegation vertreten – darunter zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, Vertreter der Verwaltung sowie engagierte Mitglieder der regionalen Wirtschaftsförderung.
Herausfordernde Rahmenbedingungen und neue Aufgaben
In den Ansprachen der IHK-Spitze spiegelte sich die angespannte wirtschaftliche Lage wider. IHK-Präsident Gerhard Oppermann machte deutlich, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend durch politische Entscheidungen verändern – sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Die anstehenden Aufgaben seien bekannt: Bürokratieabbau, und die Lösung des Fachkräftemangels stünden ganz oben auf der Agenda. Zudem warnte Oppermann eindringlich vor den Auswirkungen geopolitischer Spannungen auf die regionale Wirtschaft. Die Entwicklungen in den USA und anderen Weltregionen seien kaum mehr von den Unternehmen in Südniedersachsen zu entkoppeln. Sicherheit sei inzwischen nicht nur ein Thema für staatliche Institutionen, sondern auch eine Herausforderung für die Wirtschaft. „Resilienz“ sei deshalb ein neues strategisches Ziel der IHK.
Regionale Perspektiven und lokale Beispiele
IHK-Vizepräsident Karsten Krüger lenkte den Blick auf die regionalen Besonderheiten und Anforderungen in Hildesheim. Er betonte, dass es gerade in ländlich geprägten Regionen darauf ankomme, praxisnahe Lösungen für die anhaltenden Herausforderungen zu finden – gemeinsam mit Unternehmerinnen und Unternehmern vor Ort.
Einen inspirierenden Impuls bot eine Diskussionsrunde mit drei Persönlichkeiten aus der regionalen Wirtschaft, die stellvertretend für die unternehmerische Stärke des IHK-Bezirks standen: Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover, sprach mit Moritz von Soden (Bornemann Gewindetechnik), Maike Neuenroth (Franchisenehmerin mehrerer McDonald’s-Filialen) und Sahra Baensch (Ölmühle Solling). Alle drei zeigten, wie Unternehmertum auch in herausfordernden Zeiten gelingen kann. Sie berichteten offen über Hürden, gaben aber vor allem Beispiele für kreative Lösungen, Mut zum Wandel und nachhaltiges Wachstum. Ihre Geschichten machten deutlich: Gerade der ländliche Raum bietet Chancen – wenn Rahmenbedingungen, Innovationsgeist und kurze Wege in der Region zusammenkommen.
Im Anschluss an das kurzweilige Programm gab es einen Imbiss sowie ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken – ein Angebot, das von vielen Gästen intensiv genutzt wurde.