Dassel (r). In diesem Jahr feiert die PGS ihr 75-jähriges Jubiläum. Da ein großes Fest coronabedingt nicht möglich ist, hat die PGS sich entschieden, in mehreren kleineren Aktionen „Geburtstagsevents“ zu organisieren. So gab es schon die Eröffnung der neuen Bibliothek für die 5. und 6. Klässler, die Einweihung von Helmers Galerie, ein kleines Fest zum „Hurra, alle wieder da“ Ereignis und die Einrichtung einer Geburtstagswebsite.

Ein anderes Geschenk und damit auch ein Höhepunkt war kürzlich das Ehemaligentreffen auf dem schönen Schulgelände. Die Idee, nun jährlich im September ein Ehemaligentreffen zu arrangieren, stammt von der stellvertretenden Schulleiterin, Monika Fahrenbach. In Zusammenarbeit mit dem Ehemaligenverein konnten bei bestem Wetter an die 100 Gäste empfangen werden. Darunter waren ehemalige Schüler und Schülerinnen, aber auch ehemalige Lehrkräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Dass die Schule ein Ort mit Wohlfühlcharakter mit fester Wertegemeinschaft sei, in der individuelle Förderung ebenso wie die Erziehung zur Selbständigkeit feste Konstanten seien, führte der Schulleiter Matthias Kleiner in seiner Begrüßungsrede aus. In der Schulentwicklung blicke man auf starke Wurzeln und Bewährtes, entwickele aber stetig neue Komponenten, die neue Bedürfnisse und Anforderungen berücksichtigen. Zusammenzukommen mit netten Gästen, junge und ältere Absolventinnen und Absolventen zusammenzuführen, sei, so Monika Fahrenbach, eine schöne Gelegenheit, den Geist der Schule sichtbar werden zu lassen.

Daran anknüpfend stellten Schülerinnen des 10. Jahrgangs ihr Geburtstagsgeschenk für die PGS vor. Sie hatten einen Flyer entworfen, mit dessen Hilfe „Pauline, der gute Geist der Schule“ durch unsere Schule führe. In liebevoller Kleinarbeit erarbeitet und mit „augenzwinkernden“ Kommentaren versehen, stelle der Geist Pauline die wichtigsten Orte in der Schule vor. Gesehen habe zwar noch niemand den Geist, gefühlt aber schon an vielen Orten und in vielen Momenten.

Thomas Burg als Vertreter des schuleigenen Lernfonds zur Unterstützung einkommensschwacher Familien, deren Kinder die PG besuchen, zeigte sich hoch erfreut über diese Projektidee, die in seinem Unterricht umgesetzt worden sei. Nicht zuletzt freute er sich, dass der Verkauf des Flyers dem Lernfonds zugutekommt. Auch präsentierte er die im Kunstunterricht gestalteten „Aktien“, deren Erwerb auch dem Lernfonds als Spende zugeführt werde.

Das Grußwort mit Glück- und Segenswünschen zum Schulgeburtstag von Tobias Kaufmann, dem Vorsitzenden des Vereins der Freunde und Förderer der PGS, verlas Monika Fahrenbach. Der Förderverein unterstützt viele Anschaffungen und Projekte, um die Attraktivität der Schule stetig zu steigern.

Einen besonderen Applaus und einen Blumenstrauß erhielten Karin Polnau und Monika Bode, zwei Mitarbeiterinnen der Harz-Weser-Werkstätten, für die jahrelange Betreibung der Cafeterien. Ihre Verabschiedung stand schon zu Beginn der Pandemie an. Sie werden schmerzlich von allen vermisst.

Harald Janetzke als Vorsitzender des Ehemaligenvereins beschrieb seinen Werdegang an der PGS in aller Kürze. Dass er vor 65 Jahren hier eingeschult worden sei, sei ihm in lebendiger Erinnerung. Die Schulzeit sei eine wichtige Episode in seinem Leben. Er habe sich damals nicht vorstellen können, irgendwann den 75. Geburtstag hier wieder feiern zu können.

Ein besonderer Höhepunkt war dann der Verkauf der sogenannten „Dekadenstühle“. Die Kunstlehrerinnen Ulla Feiste und Anja Hartmann präsentierten die im Unterricht gestalteten Stühle. Für die Zeit von 1946 bis heute wurden 13 ehemalige Bibliotheksstühle dem „Upcycling“ zugeführt und zu Kunstwerken verarbeitet. Prägende Momente und Ereignisse der Schule fanden in der Gestaltung der Stühle einen Widerhall. Ulla Feiste lud die Anwesenden ein, Schulgeschichte zu „besitzen“ und zugunsten des Lernfonds die Stühle käuflich zu erwerben. Die Veränderungen in der Außengestaltung der PGS konnten dann bei Führungen durch Schülerinnen und Schüler über das Gelände erkundet werden. Auch sorgte der 13. Jahrgang für das leibliche Wohl mit Kaffee, Kuchen und Bratwurst.

Am Nachmittag konnten sich die Ehemaligen noch bei einer Andacht des Schulpastoren Robert Voss und einer anschließenden Orgelmatinee von Professor Friedhelm Flamme in der Laurentiuskirche Dassel erbauen. Im Ganzen war das eine gelungene Veranstaltung und der Auftakt für eine Tradition, die sich nun jährlich wiederholen soll. Text: Kathrin Muhs-Braun

Fotos: Oswald Philipp