Holzminden (r). Am Mittwoch, den 04. September um 9:00 Uhr, fand das Solarpraktikum im Institut für Solarenergieforschung in Emmerthal für fünf Schülerinnen vom Campe-Gymnasium Holzminden - Vanessa Klajbor, Kira Lindemann, Anissija Schoppe, Berit Wilke und Viola Wendelstorf - statt. Begleitet wurden sie durch ihre Physiklehrerin Kristin Wendelstorf. Außerdem nahmen noch 13 weiteren Schülerinnen aus anderen Schulen der Umgebung in Begleitung von Frau Michaela Röhrich vom Bildungsbüro Sozialarbeit aus Stadthagen teil.

Freundlich begrüßt wurden sie von Herrn Dr. Roland Goslich und Frau Helga Kappmeyer im Vortragsraum des Instituts. „Anschließend bereicherte uns Herr Dr. Goslich mit spannenden Fakten über das Institut", erzählt Vanessa Klajbor. Vor allem aufgefallen sei, dass das Institut sich auch für Gleichberechtigung für Frauen am Arbeitsplatz einsetzt. Zum heutigen Zeitpunkt arbeiten jedoch noch ein wenig mehr Männer als Frauen im Institut. Aus diesem Grund wurden zu dem Solarpraktikum ausschließlich Mädchen, mit besonderem Interesse im naturwissenschaftlichen Bereich eingeladen. Herr Dr. Goslich zeigte in einem Diagramm auf, in welchen Bereichen des Instituts wie viele Frauen vertreten sind.

Das Institut ist eine gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH), die 1987 gegründet worden ist. Viele sehen die Gründung als Reaktion auf das Reaktorunglück 1986 in Tschernobyl an, doch es wurde schon 1984 als Reaktion auf die Planung der Atomaufbereitungsanlage in Wackersdorf gegründet. In dem Institut sind derzeit 150 Leute beschäftigt, welche zum Beispiel Wissenschaftler, Techniker oder Ingenieure sind. Auch arbeiten sie eng mit Studenten und Universitäten zusammen. Wichtige Gremien im Institut sind der Aufsichtsrat, der wissenschaftlicher Beirat und der Betriebsrat. Leiter des Instituts ist Herr Prof. Dr. - Ing. Rolf Brendel, der zudem Physiker ist. Das ISFH beschäftigt sich größtenteils mit der Forschung an Fotovoltaikanlagen, solare Systeme und akkredierte Prüflabore, die noch in weiteren Bereichen aufgeteilt sind. Ziel ist es, dass die Fotovoltaikanlagen bis weit über 20 Jahre „leben“. Ihre Machenschaften werden unterstützt durch institutionelle Förderungen, Industriemittel und Drittmittel. Herr Dr. Goslich stellte zum Abschluss seiner Präsentation Frauen vor, die Preise in ihrem jeweiligen Bereich gewonnen hatten.

Nach einer kurzen Pause Frühstückspause mit Obst und anderen kleines Snacks ging es in ein Labor, wo jeder sein eigenes E-Auto und Ladestation gebaut hat. Auf der Ladestation befindet sich ein Solarmodul mit vier Solarzellen. Mit Hilfe einer Bastelanleitung schraubten und löteten die Campe-Schülerinnen zum Teil im Zweierteam. Als jeder sein eigenes Autos fertiggestellt hatte, ging es auf das Dach, um natürliches Sonnenlicht auf das Solarmodul scheinen zu lassen. „Nach einer kurzen Ladezeit fuhren die Autos tatsächlich", sagt Vanessa Klajbor.

Nach dem Mittagessen machten die Schüler einen Rundgang durch ausgewählte Labore des Instituts und bekamen etwas mehr über die Arbeit im Institut zu sehen. Zum Beispiel lernten sie die „SuSi“ kennen, was übersetzt "Sun Simulation" bedeutet. „Uns wurde klar, dass man als Naturwissenschaftler jeden Tag mit englischen Begriffen konfrontiert wird." Als letztes fand eine Diskussionsrunde mit Frau E. Schneider und Frau F. Mende statt, die spannende Informationen über ihren Werdegang gaben und über ihre heutige Arbeit im Institut berichteten. „Alles in allem war der Tag eine sehr informative Bereicherung", sind sich die Schülerinnen einig. „Uns ist klar geworden, dass die Solarenergie die billigste Strategie ist, um Strom zu erzeugen und anschließend zu verkaufen."

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Text: Vanessa Klajbor; Fotos: Kristin Wendelstorf