Delligsen (lbr). In der gestrigen Kreistagssitzung im Festsaal Delligsen wurde eine Resolution einstimmig beschlossen, die durch die Verwaltung formuliert und durch den Landrat verlesen wurde. Bevor der Landrat Michael Schünemann den Text vortrug, betonte er, wie wichtige diese gemeinsame Resolution sei. 

Die Beschlussvorlage mit den Worten: "Angesichts aktueller Entwicklungen ist es von entscheidender Bedeutung, die Einzigartigkeit und den Wert unseres Landkreises zu betonen. Am 29. Februar hat der Rat der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle beschlossen, Gespräche mit dem Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont über die Möglichkeiten eines Anschlusses an den Nachbarlandkreis aufzunehmen. Vor diesem Hintergrund und um weitere Verunsicherungen in der Bevölkerung zu vermeiden, fasst der Kreistag des Landkreises Holzminden folgende Resolution".

Die Kernaussage steht gleich zu Beginn: "Die Kreistagsabgeordneten lehnen eine Abspaltung oder Gebietsänderung des Landkreises Holzminden, die Einwohnerzahl und Fläche des Landkreises zu verringern, ab", heißt es in der Resolution. Weiter werden die Vorzüge und zahlreiche Fakten rund um den Landkreis präsentiert. Außerdem wird auf die Schulentwicklungsdiskussion eingegangen: "Der Kreistag ist sich darüber einig, dass bestehende Probleme, die etwa durch die Notwendigkeit zur Umstrukturierung der Schullandschaft auftreten, nicht durch die Abspaltung einer oder mehrerer Gemeinden zu einem anderen Landkreis lösbar sind. Daher halten wir eine Aufteilung des Landkreises bzw. eine Fusion des gesamten Landkreises mit anderen Landkreisen für nicht sinnvoll, weil weder personell noch finanzielle Synergieeffekte auf der Verwaltungsebene erkennbar wären, stattdessen aber ein erhebliches Maß an Bürgernähe und Eigenständigkeit verloren ginge." 

Viele Mitglieder gaben ein Statement zur Resolution ab. Den Anfang machte Dirk Reuter (SPD). Er appelliert an das Demokratieverständnis der Mitglieder und dass getroffene Entscheidungen akzeptiert und dann auch mitgetragen werden müssen. "Wir diskutieren seit Jahren über dieses Thema und jetzt will ein Bürgerbegehren, genau das, was vor Jahren gescheitert ist", so Hermann Grupe (FDP) der die Schuldiskussion an dieser Stelle nochmal aufflammen ließ. "Wir müssen uns zusammenraufen, um das beste für die Menschen gemeinsam erreichen", sagte er weiter. Axel Munzel (CDU) erklärte, dass auch der Landkreis Hameln nicht in die Schule in Bodenwerder investieren würde und zudem sie er keine weiteren Vorteile eines Gebietswechsels. Friedel Lages (SPD) sprach auch für seinen Kollegen Winfried Hoch. Er erklärte, dass die Schule lediglich ein Auslöser für die Diskussion sei und dass die tiefer liegenden Gründe habe, diese sich über Jahrzehnte entwickelt hätten. Dennoch stimmten beide der Resolution zu. Christian Meyer (Grüne) betonte die Bedeutung des Zusammenhalts im Kreis und würde sich daher über eine gemeinsame Verabschiedung der Resolution trotz unterschiedlicher Meinungen in Schuldiskussion freuen. Uwe Schünemann (CDU) erklärte, wie eine Gebietsreform eigentlich abläuft und dass dies nicht wie hier aus einer Laune heraus passieren kann. Steinmetz (UWG) unterstützte ebenfalls die Resolution und verglich die Reaktion aus Bodenwerder wie mit der eines trotzigen Kindes. 

Die Mitglieder des Kreistages stimmten einstimmig für die Resolution.