Kreis Holzminden (kp). Mit deutlicher Mehrheit wurde Hermann Grupe zum Kandidaten für die Landtagswahl am 9. Oktober gewählt. Insgesamt 32 Mitglieder des FDP-Kreisverbandes trafen sich vergangenen Freitag bei Mittendorf in Buchhagen und setzten bei einer geheimen Wahl ihr Kreuz. Auf vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung folgten 27 Ja-Stimmen. „Danke für das Vertrauen, ich habe wieder Lust anzugreifen“, kommentiert Grupe das Ergebnis und lobt das „tolle Team“ vor Ort. Zusammen habe man ein tolles und erfolgreiches Wahljahr hinter sich gebracht und könne nun zuversichtlich auf die nächste Wahl im Oktober schauen.

„Was ich letztes Jahr hier erlebt haben, möchte ich dieses Jahr nochmal erleben“, sagt der Kreisvorsitzende. Die FDP habe in allen Bereichen des Kreises Fuß fassen können. Mit 15,2 Prozent habe man zudem ein „sensationelles Ergebnis“ bei der Kommunalwahl eingefahren. Auch hinsichtlich der Mitgliedergewinnung sei das vergangene Jahr herausragend gewesen. „Insgesamt haben wir 166 Mitglieder im Kreisverband, das hat es noch nie gegeben“, fügt Grupe hinzu. Er bedanke sich bei allen, die vergangenes Jahr für die Partei gekämpft haben und freue sich, mit diesem großartigen Team auch in diesem Jahr wieder loszulegen.

„Keine Regierungsbildung ohne FDP!“

Auf Einladung des Kreisverbandes war auch Stefan Birkner, FDP-Fraktionsvorsitzender im niedersächsischen Landtag, als Besucher bei der Wahlkreismitgliederversammlung erschienen. Holzminden sei im vergangenen Jahr als Vorbild für Berlin in Erscheinung getreten, begann er augenzwinkernd. „Wenn Hermann Grupe mit Christian Meyer zusammenarbeiten kann, dann können das auch Christian Lindner und Annalena Baerbock“, schmunzelt Birkner. Die Ampel habe sich letztlich aber als einzige stabile Regierungskoalition ergeben, da sich die CDU nach 16 Jahren als nicht regierungsfähig erwiesen habe. Dabei könne die Berliner Ampel durchaus auch als Rahmen für Niedersachsen gelten. Die liberale Handschrift sei in der Ampel-Koalition erkennbar und die Sondierungen seien durchweg vertrauensvoll verlaufen.

„Vertrauen müssen wir erhalten und so eine gemeinsame Politik für Niedersachsen entwickeln“, so Birkner. Dennoch werde die FDP als eigenständige Partei in den Wahlkampf gehen und am Ende schauen, welche Regierungsbildungen möglich sind. Das Ziel ist bereits jetzt klar formuliert: „Ein zweistelliges Ergebnis und keine Regierungsbildung ohne die FDP!“ SPD und CDU hingegen würden lediglich nebenher regieren und die großen Themen in Niedersachsen nicht gemeinsam anpacken.

Neben den großen Schwerpunktthemen Bildung, Gesundheit und Digitalisierung sieht Stefan Birkner auch auf die Agrarpolitik eine immer größere Bedeutung zukommen. „Die Landwirtschaft ist der zweitgrößte Sektor der Beschäftigung in Niedersachsen und einer, der von den gesellschaftlichen Herausforderungen ganz besonders betroffen ist“, sagt Birkner. Die Politik müsse Rahmenbedingungen setzen und den Landwirten mehr Verlässlichkeit bieten, um sich auf die vor ihnen liegenden Herausforderungen einzustellen. „Mit mehr Verlässlichkeit durch die Politik können Themen wie Tierhaltung und Naturschutz gemeinsam bewältigt werden“, führt der FDP-Politiker hinzu. Zudem werde mit Niedersachsen als eines der moorreichsten Länder noch eine große Aufgabe im Bereich Moorschutz zu bewältigen sein.

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