Niedersachsen (red). Die COVID-19-Pandemie ändert das Kundenverhalten und führt zu einer deutlichen Stärkung des Online-Handels in Niedersachsen. Dies betrifft vor allem den stationären innerstädtischen Handel z. B. mit Textilien, Schuhen, Kleinelektronik und Accessoires. Damit einhergehen Insolvenzen in Gastronomie und Hotellerie, bei kulturellen und touristischen Angeboten sowie im Dienstleistungssektor in zentralen Lagen. 

Wie der Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann mitteilt, soll das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ hier gegensteuern. Das Programm umfasst 117 Millionen Euro aus EU-Coronahilfen. „Ab sofort können die Kommunen Anträge beim Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung stellen. Nach Aufnahme in das Programm werden Städte und Gemeinden mit nach Einwohnerzahl gestaffelten Budgets zwischen 320.000 Euro und 1,5 Millionen Euro ausgestattet und so befähigt, kurzfristig neue Projekte und Konzepte für ihre Innenstädte umzusetzen“, erläutert Uwe Schünemann. Förderfähig seien Projekte, die bis März 2023 umgesetzt werden. 

Mit einer stärkeren Verknüpfung von digitalen und stationären Angeboten kann einer weiteren Verödung der Innenstädte entgegengewirkt werden. Darüber hinaus müssen neue Nutzungen, Revitalisierungen und Lösungen zur Klimafolgenanpassung für die Innenstädte gefunden werden. 

„Gerade die Erfahrungen aus der Corona-Zeit zeigen, dass eine gerechte Verteilung von Fläche, die Stärkung der Wirtschaft als Anker der Innenstädte, mehr Naturräume, kurze Wege, nachhaltige Mobilitätsangebote und gemischte Nutzung eine krisenfeste und lebenswerte Innenstadt ausmachen“, ist sich der Abgeordnete Uwe Schünemann sicher. Diese Chancen sollten die Kommunen in unserem Landkreis nutzen. „Projekte, die in Holzminden, Stadtoldendorf, Eschershausen oder Bodenwerder bereits geplant und nicht finanzierbar waren, können jetzt durch die bis zu 90 prozentige Förderung kurzfristig umgesetzt werden“.