Kreis Holzminden (r). Digitalisierung bedeutet für jeden etwas anderes: Für den einen ist einfach nur die bessere Anbindung ans Netz, um den Alltag mit Home-Schooling oder Homeoffice besser zu gestalten. Für den Holzminderer Unternehmer Carl-Otto Künnecke ist die Digitalisierung das „Firmen - Elixier“ und entscheidend für seinen Erfolg. „Die Pandemie hat gezeigt, wo die Defizite sind. Schulen und Unternehmen merken, wie wichtig das ist. Selbst die Politik hat es inzwischen begriffen“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Ich hoffe auf ein Umdenken, z.B. in den Streitigkeiten über die Zuständigkeiten zwischen dem Landkreis und der Stadt Holzminden. Ein digitaler Anschluss gehört in jedes Haus bzw. jedes Unternehmen wie Strom und Wasser.“ Er wisse aber auch, dass die Digitalisierung vielen Menschen Angst mache. „Veränderung macht Angst. Die Menschen fragen sich, wie sich unsere Welt und unsere Arbeit durch die Digitalisierung verändert. Was passiert mit unseren emotionalen Bindungen? Wie verändern sich Geschäftsbeziehungen? Müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer am selben Ort sein?“

Den digitalen Wandel wolle er in seinem „Digital Hub“ begreifbar machen. „Mit dem Projekt wollen wir dafür sorgen, dass die Region in Sachen Digitalisierung ganz weit vorne steht und Innovationen eine Heimat haben“. Für Prof. Lars Weber von der HAWK ist der Begriff „Digitalisierung“ schon fast so abgenutzt wie der Begriff „Demographischer Wandel“. „Man mag es schon nicht mehr hören. Ich sehe das Problem allerdings weniger in der Digitalisierung selbst, sondern mehr in der Schnelligkeit, wie sich die Welt dank der Digitalisierung dreht. Die Geschwindigkeit des digitalen Wandels stellt viele Menschen vor große Herausforderungen. Und Corona setzt noch einen oben drauf. Wir müssen uns ernsthaft fragen, was wir in Zukunft mit diesen Erfahrungen machen wollen. Ich sehe die Gefahr, dass man in den alten Trott verfällt, wenn Corona beherrschbar ist. Für mich gibt es allerdings kein Zurück zum Alten“, ist sich Weber sicher. Stephan Willudda, Bürgermeister des Flecken Delligsen, hält seine Gemeinde dank des Weserberglandplans für gut aufgestellt und hofft, dass auch nach Corona die Rats- und Ausschuss - Sitzungen online oder im Hybridmodus möglich sein werden. Für Hermann Grupe, Vorsitzender der Kreis - FDP gibt es ebenfalls kein Zurück zu alten Strukturen: „Auch wenn es manchmal schwerfällt, müssen wir offen und neugierig sein für Neues und Veränderungen annehmen. Der Mut zur Veränderung entscheidet darüber, ob unsere Region sich weiter entwickelt und voran kommt, oder ob sie zurück bleibt. Ich danke Carl-Otto Künnecke ausdrücklich für sein persönliches Engagement und für seine Impulse, die er der Region immer wieder gibt.

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