Holzminden (red). Gemeinsam mit der heimischen Landtagsabgeordneten Sabine Tippelt hat sich Holzmindens Bürgermeisterkandidat Christian Belke am Montag auf dem Gelände des Bauunternehmens Dr. Schoppe mit Kreishandwerksmeister Karl-Heinz Bertram, seinem Stellvertreter Detlef Struck sowie dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ronald Tolle getroffen. 

Gleich zu Beginn des Gespräches wird deutlich, wie wichtig für alle Beteiligten der Dialog und gegenseitige Austausch sind. „Ich halte den Teamgedanken für zentral. Es ist unser Holzminden, wir müssen alle an einem Strang ziehen und eine offene Kommunikation ist dafür ein immens wichtiges Instrument. Als Sohn eines Holzmindener Handwerksmeisters habe ich verstanden, was das regionale Handwerk als Wirtschaftsfaktor aber eben auch als Arbeitgeber und Ausbilder für unsere Stadt bedeutet und stehe dem Handwerk sehr nahe. Ich suche den engen Schulterschluss zur Kreishandwerkerschaft und zu unseren zahlreichen hervorragenden Handwerksbetrieben und will mithelfen, attraktive Rahmenbedingungen zu erhalten und dort wo nötig zu schaffen“, so Christian Belke. 

Im Anschluss gehen die Vertreter der Kreishandwerkerschaft auf die Herausforderungen ein, mit der viele Bereiche der Handwerksbranche aktuell zu kämpfen haben. „Gerade im Lebensmittelhandwerk haben wir seit Jahren ein echtes Nachwuchsproblem und auch generell wird es immer schwieriger junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Umso wichtiger ist es, dass wir unseren BBS-Standort stärken. Denn ein Beruf, der einmal aus dem Angebot weg ist, der kommt nicht wieder“, so Kreishandwerksmeister Bertram. Sein Stellvertreter Detlef Struck ergänzt dazu, dass es ganz wichtig ist, den Menschen wieder klarzumachen, dass Handwerk Zukunft hat. „Überlegen Sie doch nur einmal, wie lange Sie privat teilweise warten müssen, bis der nächste Dachdecker oder Klempner einen Termin für Sie hat. Allein schon dies zeigt, dass sich eine Ausbildung im Handwerk lohnt und man hinterher definitiv einen guten Job finden wird“, so Struck. 

Ein wichtiger Faktor ist für Ronald Tolle in diesem Zusammenhang, dass man es generell schaffen muss, wieder ein positiveres Bild der Region Holzminden in die Köpfe zu bekommen. „Wir haben herausragende Betriebe, wir haben eine schöne Landschaft, es lohnt sich hier zu leben und man muss als junger Mensch nicht in die Ferne ziehen.“ Ein Punkt, den Bürgermeisterkandidat Belke gerne aufgreift. „Unsere Stadt hat so viel zu bieten und insofern gilt es, nicht neidisch zu Nachbarn zu schauen, sondern uns auf unsere Stärken zu konzentrieren und diese noch besser nach außen zu tragen. Über Nachhaltigkeit und Qualität werden wir es schaffen, die Menschen in unserer Heimat noch besser zu erreichen, um sie bei uns zu halten, sie zurückzuholen oder neu für unsere Region zu gewinnen. Dies gilt für die Handwerksbetriebe, wie auch für unsere Stadt gleichermaßen“ so Belke.

Ein weiteres wichtiges Puzzleteil in der Gesamtbetrachtung ist aber auch die Nahverkehrsanbindung. „Es ist natürlich schwierig junge Menschen in der Region zu halten, wenn sie teilweise keine oder nur sehr schlechten Möglichkeiten haben, einen möglichen Ausbildungsbetrieb zu erreichen oder zur BBS zu gelangen. Der Landkreis muss Sorge dafür tragen, dass es ein vernünftiges und sinnvolles ÖPNV-Angebot gibt. Gleichzeitig ist es extrem wichtig, dass Ausbildungsunterricht in Holzminden stattfindet und die jungen Menschen nicht noch weitere Wege wie etwa nach Hannover oder Hildesheim auf sich nehmen müssen. Lobend möchte ich an dieser Stelle ganz explizit den Unterricht, der in Holzminden stattfindet, sowie die gute, Landesgrenzen übergreifende Zusammenarbeit mit Höxter hervorheben“, so Sabine Tippelt. 

Sowohl bei den Problemen als auch bei den Chancen ist man sich in dem zweistündigen Gespräch einig. Positiv vorangehen und einen engen gemeinsamen Austausch wahren, muss auch in der Zukunft das Rezept sein, denn unstrittig ist, dass die Stadt und der Landkreis Holzminden viel Potential haben, das in großen Bereichen bereits abgerufen wird, in anderen aber noch weiter hervorgebracht werden muss.

Foto: SPD