Stadoldendorf (kp). Wie gut und wie zeitgerecht ist das Spielplatzangebot in Eschershausen und Stadtoldendorf? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen einer Masterarbeit in einem Projektbericht erörtert. Die daraus resultierenden Ergebnisse sollen Aufschluss geben, ob Spielplätze umgestaltet, ergänzt oder zurückgebaut werden können. Thematisch aufgegriffen wurde die Untersuchung der Spielplätze in der vergangenen Bauausschusssitzung der Stadt Stadtoldendorf, in der zunächst die Standorte der Homburgstadt herangezogen wurden. Als Grundlage dienten Befragungen von Kindern bis 15 Jahre, die in ihren Kindergärten oder Schulen einen Fragebogen zugeteilt bekamen.

„Die Rücklaufquote ist sehr gut, so dass das Ergebnis repräsentativ ist“, sagt Jürgen Meyer. Bei knapp 1000 befragten Kindern und Schülern habe circa die Hälfte teilgenommen. So ergab die Befragung, dass die Spielplätze Neue Straße, Pommernstraße und Rumbruchsweg am liebsten besucht werden. 20 Prozent gaben an, den Skatepark am Ballisgraben regelmäßig zu besuchen. „Bemängelt wurden häufig die Sauberkeit und veraltete Spielgeräte“, fügt Meyer hinzu. Ein gutes Beispiel ist laut Projektbericht der zentrale Spielplatz an der Neuen Straße, der aufgrund seiner Naturnähe und Größe zu den beliebtesten unter den Kindern gehöre. Hier seien vor allem das Alter und der Zustand der Rutsche häufig kritisiert worden. Eine Untersuchung im August 2020 habe zudem ergeben, dass sich an mehreren Stellen auf dem Platz Kot befunden habe.

Wenig zufriedenstellend sei auch die Lage des Spielplatzes. „Die Lage an der Hauptstraße und der Zugang über einen Parkplatz ist vor allem für jüngere, unbegleitete Kinder kritisch zu sehen“, heißt es im Bericht. Zudem sei der Eingang uneben und aus Sicht eines barrierefreien Zugangs nicht zu befürworten. „Da dies der zentrale Spielplatz Stadtoldendorfs ist, sollte darüber nachgedacht werden, den Eingang des Spielplatzes wieder ebenerdig zu gestalten“, heißt es weiter. Die Befragungen hätten auch ergeben, dass sich eine Mehrzahl moderne Spielgeräte wünscht, die an einen Abenteuerplatz erinnern. Vielen fehle außerdem ein Sandkasten mit Überdachung. Die Überlegung: „Aufgrund seiner zentralen Lage und der wichtigen Versorgungsfunktion (…) ist darüber nachzudenken, die Gerüste zurückzubauen und in ein großes zentrales Spielgerät zu investieren.“ Damit würde der Spielplatz zukunftsfähig gemacht. Zudem könne ein Rückbau der unbeliebten Rutsche weiteren Platz bieten.

„Insgesamt ist die Empfehlung, dass alle Spielplätze erhalten bleiben sollen“, fasst Jürgen Meyer den Bericht zusammen. Die Befragungen hätten zudem ergeben, dass viele Kinder eine Eröffnung des Waldspielplatzes herbeisehnen. „Die Kosten der Umbaumaßnahmen können zu zwei Drittel durch das Städtebauförderprogramm ´Lebendige Zentren´ gefördert werden“, fügt Meyer hinzu.

„Es ist wichtig, junge Familien in Stadtoldendorf halten zu wollen“, kommentiert Beisitzer Dascho Wehner die Ausführungen. Dabei werde das Gesamtkonzept „Spielplatz“ eine große und wichtige Rolle spielen. Die Ergebnisse des Projektberichts wurden von den Bauausschussmitgliedern einstimmig zur Kenntnis genommen und sollen im nächsten Verwaltungsausschuss weiterbehandelt werden.

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