Stadtoldendorf (kp). Das Thema Neugestaltung der Innenstadt soll noch einmal interfraktionell sowie mit Anliegern und Vertretern des Arbeitskreises in einer zusätzlichen Sitzung diskutiert werden. Dieser kurzfristig gefassten Beschlussempfehlung folgte der Bauausschuss gestern einstimmig. Ob es eine solche Sitzung geben wird, entscheidet der Verwaltungsausschuss. Außerdem sollen Anlieger und Bürger noch Anregungen und Ideen an die Verwaltung schicken, appellieren Ausschussvorsitzender Horst Maiwald und Stadtdirektor Wolfgang Anders. „Alle sollen miteingebunden werden“, so Anders.

Ursprünglich lag dem Bauausschuss ein Beschlussvorschlag vor, der die ersten Pläne zur Neugestaltung (Wir berichteten) beinhaltete und von der Stadtverwaltung ausgearbeitet wurde. In ihnen seien viele Punkte zusammengefasst, die bereits seit Jahren im Arbeitskreis ausgearbeitet werden. Andere Punkte seien als Anregung gedacht, sagte Stadtdirektor Wolfgang Anders. Er sprach von einem Punktepapier, welches gemeinsam diskutiert werden solle.

Und der Andrang zur gestrigen Sitzung war groß. So groß, dass befürchtet wurde, die geltenden Abstandsregelungen im Alten Rathaus nicht einhalten zu können. Folglich wurde der Tagesordnungspunkt zur Innenstadt-Umgestaltung vorgezogen und an den Ort des Geschehens, vor das Areal in der Kellerstraße, verlegt. Derzeit werden hier zwei Gebäude abgerissen. „Der Baufortschritt geht rasch voran“, sagt der Stadtdirektor. Nach dem Abriss werden noch zwei Häuser stehen, die die Stadt erst in ein paar Monaten abreißen kann, da sie erst dann Eigentümer der Gebäude sein wird. Bis dahin öffne sich ein Zeitfenster von sechs Monaten, in dem sich Bürger und Rat die Zeit nehmen können, zu überlegen, wie der Bereich zukünftig aussehen könnte. „Das Thema wird ja bereits seit Jahren im Arbeitskreis und Rat diskutiert“, fügt der Stadtdirektor hinzu.

Als Anregung habe die Verwaltung nun eine Vorlage erstellt. In drei Abschnitten legt sie die Veränderung des Verkehrs im Innenstadtbereich dar, die Neugestaltung der Kellerstraße und „Übrige Maßnahmen“. Ein wesentlicher Unterschied zu den Ergebnissen im Arbeitskreis stellt die Verkehrsführung der Kellerstraße dar. Diese soll nach Vorlage der Verwaltung von oben nach unten erfolgen. „Wir bevorzugen allerdings die Fahrtrichtung von unten nach oben“, erklärt Rolf-Walter Dönsdorf vom Arbeitskreis Innenstadt. Dies habe den Vorteil, dass bei einer Öffnung der Pertersilienstraße auch der Weg in Richtung Kirchstraße frei wäre.

Der Plan der Verwaltung sieht für die Petersilienstraße und die Baustraße eine Öffnung für den Verkehr als Einbahnstraße in Richtung Fußgängerzone vor. Bei der Öffnung der Baustraße sei der Arbeitskreis jedoch zweigeteilt. Ein Teil könne sich eine Öffnung als verkehrsberuhigten Bereich vorstellen, der andere plädiert dafür, dass die Straße geschlossen bleibt, so das Arbeitskreismitglied. Eine Sperrung der Burgtorstraße, wie in der Vorlage geplant, sei ebenfall „nicht gut“.

Außerdem soll der Marktplatz nach Ansicht des Arbeitskreises nicht für den Durchgangsverkehr geöffnet werden, fügt Rolf-Walter Dönsdorf hinzu. Eine Übereinstimmung mit der Verwaltung sehe der Arbeitskreis allerdings in den Bereichen „Neugestaltung der Kellerstraße“ und „Übrige Maßnahmen“. Unter den übrigen Maßnahmen ist unter anderem vorgesehen, dass die Ansiedlung einer Eisdiele (sofern es einen Investor gibt) fortan in der unteren Teichtorstraße oder alternativ auf dem Marktplatz erfolgen soll.

Neben Auschuss- und Arbeitskreismitgliedern waren auch viele Anlieger erschienen, die von der Neugestaltung unmittelbar betroffen wären. Sie alle haben jetzt noch Gelegenheit, der Verwaltung ihre eigenen Ideen zukommen zu lassen.